In unserem pädagogischen Tun stützen wir uns auf die Prinzipien des Situationsansatzes. Nach diesem Ansatz zu arbeiten bedeutet, die Lebenssituation der Kinder und ihrer Familien zur Grundlage der pädagogischen Arbeit zu machen. Im Situationsansatz zielt pädagogische Arbeit darauf, „Kinder verschiedener Herkunft und mit unterschiedlicher Lerngeschichte zu befähigen, in Situationen ihres gegenwärtigen und künftigen Lebens möglichst autonom, solidarisch und kompetent zu handeln“ (Zimmer 1998, S. 14). Autonomie meint in diesem Zusammenhang Selbstbestimmung, Eigeninitiative und Selbstständigkeit und kann nicht ohne Solidarität gedacht werden. Wir leben nicht allein, sondern gemeinsam mit anderen Menschen, die vielfältige Biografien haben. Die Kinder sollen diese Vielfalt als Gewinn erfahren und Wege eines toleranten Miteinanders erleben. Der Begriff der Solidarität umfasst im Situationsansatz auch die Natur, ihre Lebewesen und Ressourcen, die nach Achtsamkeit und Schutz verlangen. Kompetenz bedeutet „Bildung, Wissen und Befähigung“ (ebd.) als Grundlage von Selbst- und Weltverständnis sowie Handlungsfähigkeit.
Bei den genannten Zielen handelt es sich um Ideale, die die Richtung unserer täglichen Arbeit und die Atmosphäre in unserer Einrichtung mitbestimmen. Dabei kommt den Erwachsenen eine entscheidende Rolle zu: „Wir Erwachsenen sind dabei ein wichtiges Modell. Wie wir untereinander und mit den Kindern umgehen, ist bedeutsamer als jeder erhobene Zeigefinger.“ (ebd., S. 15)